Manuelle Lymphdrainage (MLD)

 

Die MLD ist die geeignete physikalische Therapie zur Behandlung von Ödemen ("Schwellungszuständen im Gewebe").

Dabei ist sie idealerweise Bestandteil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Die Manuelle (Manus=Hand) Lymphdrainage (Drainange= Ableitung von Körperflüssigkeiten) erfolgt in einer sinnvoll aufeinander abgestimmten Reihenfolge und Kombination von therapeutischen Grifftechniken.

Anschließend oder auch bereits zuvor trägt der Patient einen Stützverband oder wird mittels Kompressionsbandagen bandagiert (bei KPE).

Die Anwendungsgebiete sind breit gefächert. so kommt diese Therapieform bei uns in der Praxis oft postoperativ (nach Operationen) oder posttraumatisch (nach Unfällen) zum Einsatz, bei Erkrankungen des Lymphgefäßsystems (Lymphödemen), Erkrankungen des Fettgewebes (Lipödem) oder im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen/- behandlungen (z.B. bei Brustkrebspatienten).

Die verwendeten Grundgriffe sind: stehender Kreis, Pumpgriff, Schöpfgriff und Drehgriff. Sie werden an die verschiedenen Körperregionen angepasst. Durch diese Grifftechniken soll das Lymphsystem aktiviert werden, indem vor allem die Pumpleistung der Lymphgefäße verbessert wird ("aktiviert"). Das Lymphgefäßssystem ist dabei, anders als das Blutgefäßsystem, kein "Kreislaufsystem". Vielmehr stellt es ein "Anfang-Ende-System" dar, oder eine Art "Überlaufventilsystem"; denn die Ableitung erfolgt ins venöse System. Therapeuten erlernen die Grundtechniken bereits in ihrer Ausbildung und bilden sich anschließend über etwa 180 Stunden speziell zum "Lymphtherapeuten" fort. Rezeptiert wird es mit einer MLD-Verordnung und Zeitintervallen über 30, 45 oder 60 Minuten, je nach Schwergrad oder Komplexität der Erkrankung.